HHC
HHC ist die Abkürzung für Hexahydrocannabinol. In der Forschungsliteratur ist Hexahydrocannabinol erstmals 1940 beschrieben worden. Auf dem Drogenmarkt tauchte HHC in den USA aber erst 2021 und ein Jahr später auch in Europa auf.
HHC wird teils als „legaler Ersatz“ für Cannabis vermarktet. Die Produkte reichen von Liquids für E-Zigaretten, über Lebensmittel wie beispielsweise Weingummi-Produkte bis hin zu niedrig-potentem Cannabis, der mit HHC besprüht wird. Anders als der natürliche Wirkstoff THC unterliegt Hexahydrocannabinol weder dem Betäubungsmittelgesetz, noch dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG).
Substanz
Die chemische Struktur von HHC ähnelt der von delta-9-THC, dem wichtigsten psychoaktiven Wirkstoff der Cannabispflanze. In der Pflanze selbst kommt Hexahydrocannabinol nur in geringen Mengen vor. Angenommen wird, dass die Cannabispflanze Hexahydrocannabinol nicht selbst herstellt, sondern es ein natürliches Abbauprodukt von delta-9-THC ist.
Der Wirkstoff HHC, der auf dem Drogenmarkt erhältlich ist, gilt als halbsynthetisches Cannabinoid. Zwar ist die genaue Herstellung nicht bekannt, es wird aber angenommen, dass Produzenten Hexahydrocannabinol durch einen chemischen Prozess aus dem natürlichen Wirkstoff Cannabidiol (CBD) gewinnen. Dabei entsteht mit delta-8-THC noch ein weiteres Cannabinoid, das bereits 2019 auf dem US-amerikanischen Markt aufgetaucht ist.
Wirkungen und Risiken
Bislang gibt es nur wenige Studien zur Wirkung von HHC, die zudem nur an Tieren vorgenommen wurden. Berichten von Konsumentinnen und Konsumenten zufolge scheint das Wirkspektrum von HHC in etwa vergleichbar zu sein mit dem von Cannabis. Die Wirkstärke scheint aber geringer zu sein.
Da es sich bei Produkten mit Hexahydrocannabinol nicht um kontrollierte Erzeugnisse handelt, lässt sich aber nicht sagen, was genau enthalten ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt, dass Nebenprodukte und Rückstände von Herstellungschemikalien enthalten sein können, sofern das finale Produkt nicht ordentlich aufgereinigt wird. So sei in einem in den USA verkauften HHC-Produkt neben delta-8-THC auch delta-9-THC gefunden worden, aber kein Hexahydrocannabinol.
Quellen:
- Adams et al. (1940). Structure of Cannabidiol. VI. Isomerization of Cannabidiol to Tetrahydrocannabinol, a Physiologically Active Product. Conversation of Cannabidiol to Cannabinol. J. Am. Chem. Soc., 62(9), 2402-2405. https://doi.org/10.1021/ja01866a040
- BfR (5.10.2023) Hexahydrocannabinol in Lebensmitteln: Hinweise auf psychoaktive Wirkungen
- EMCDDA (2023) Hexahydrocannabinol and related substances
- Ujváry, I. (2023). Hexahydrocannabinol and closely related semi-synthetic cannabinoids: A comprehensive review. Drug Testing and Analysis, https://doi.org/10.1002/dta.3519